Mittwoch, 10. April 2013

La última vez viajando- das letze Mal am reisen!

Das Barrier Rief in Belize


.. Besuch aus Deutschland. 
Man könnte erwarten, dass es sich aufregend anfühlt, anders, dass es mich aus meinem Leben in Nicaragua etwas heraushebt. Aber es fühlte sich so natürlich an, als hätte ich Alina gestern erst zum letzten Mal gesehen! (abgesehen davon, dass es mehr zu erzählen gab ;) )

Am ersten Wochenende fuhren wir mit einem anderen Freiwilligen und seinem alten VW-Bus an die Pazifikküste, um am Strand zu schlafen. 
Als wir ankamen, sahen wir einfach eine große Schildkröte, die gerade ihre Eier am Strand ablegte! Dieses Naturschauspiel zu beobachten war atemberaubend.. erst gräbt sie sich eine Erdmulde, dann legt sie die Eier und geht zurück ins Meer. 
Leider waren direkt die ersten interessierten Personen vor Ort, die die Eier mitnahmen um sie zu essen. Eigentlich ist dies in Nicaragua verboten, da die Schildkröten unter Naturschutz stehen, dennoch kann man sie auch in großen Mengen auf dem riesigen Mercado Oriental in der Hauptstadt kaufen (zu einem Spottpreis von 70 Córdoba für 12 Eier= circa 2 Euro).

Ich habe nie zuvor einen Nachthimmel mit so vielen leuchtenden Sternen gesehen!


Reise in den Norden

Zuerst ging es nach Honduras, San Pedro Sula
Von dort aus fuhren wir zu einer Hafenstadt an der Grenze zu Guatemala, Puerto Cortez, die einer der Haupttransporthäfen der Region ist. Nachdem es dort nicht viel zu sehen gab (Abgesehen von leckeren Baleadas- gefüllten Tortillas mit Bohnen und Käse- zum Frühstück) machten wir uns schnell auf dem Weg zum Grenzübergang und nach Livingston, Guatemala. Ein entspanntes Fischernest direkt an der Atlantikküste!
Überall konnte man leckeres, süßes Kokosbrot kaufen- kleine weiche Brötchen mit Kokosgeschmack. Super lecker!
Das Stadtbild von Livingston


Unsere Hospedaje, lauter kleine Baumhäuschen. Ein Ruhepol inmitten von Livingston
Fischerbötchen
Ein Krimskrams-Venta, der wohl ALLES verkauft!
Öffentliche "Pilas"- also Waschbecken, an denen die Bewohner ihre Wäsche waschen dürfen. Super soziale Einrichtung!
Und ein Wandbild über die Garífunas, die afrikanisch abstämmigen Einheimischen. Sie sind bekannt für ihre Kultur, die Trommelmusik und das Essen basierend auf Kokosnuss und Fisch.

Weiter ging es über eine Rio Dulce-Bootsfahrt nach Belize. 
Der Rio Dulce

Bei der Fahrt auf dem Fluss fühlte ich mich wie am Amazonas, stellte mir vor, wie ich dieses Setting in einer Dokumentation sehen würde und war einfach mittendrin! 
"Haus am Meer"- So hat Peter Fox sich das wohl auch vorgestellt ;)
Ein Blumenmeer im Meer..

Dort kamen wir an heißen Thermalquellen vorbei, die bis zu 60°heiß werden und so nach verfaulten Eiern riechen, dass sie bestimmt nur gesund für die Haut sein können, wegen all der Mineralien. Ich war jedoch nur mit den Füßen drin und hab mich danach schon stinkend genug gefühlt ;)
Vorsicht: HEIß!


Die Mayatempel besichtigten wir mit einer Tour von Flores aus, einer Stadt direkt am See mit netten Cafés und bunten Häuschen(wie eigentlich überall in Zentralamerika ;) ). 
Nachdem wir die letzte Mayabesichtigung ohne Guide machten entschlossen wir uns diesmal zu diesem Luxus und ab gings zur Erkundung der Tempel!
Zwar ein paar Jahrhunderte später, aber auch Laura war dabei! Und diesmal -Gottseidank, wie man so schön sagt in Nicaragua- auch ohne Sturz, Krankenhaus und Rücktransport.


Tikal ist eine antike Stadt der Maya in den Regenwäldern des Petén im nördlichen Guatemala. 
Sie ist bekannt für ihre Stufentempel und war eine der bedeutendsten Städten der klassischen Maya-Periode (3-9Jhd) und ist zudem eine der am besten erforschten Mayastädten.
Der höchste Tikal-Tempel
 
 Das höchste Gebäude ragt 60m in die Wolken (der Spiegel bezeichnet Tikal als „ Antike Wolkenkratzer im Dschungel“- zum sehr gut kurz und knapp geschriebenen Artikel geht’s hier-

Das Stadtzentrum
Tempelerklimmen will gelernt sein!

und Tikal als ehemalige Mayahauptstadt war extrem gut ausgebaut mit einem richtigen Stadtzentrum. Tempel über Tempel, überall kleine Schlafsäle (auch wenn sie für die Bourgeoisie waren, glich es eher einer Abstellkammer, ohne Fenster, aus Stein und mit einem Steinbettmeiselung in der Wand..) und unzählige Reliefs an allen Tempeln-abstrakte Sonnen, Figuren, Inschriften, Gesichter oder Kreise.
sieht aus, wie das Gesicht eines alten Mannes mit riesen Nase..

Das erinnert mich total an eine Sonne :)

Allein das Zentrum der Stadt umfasst 3000 Gebäude und erstreckt sich über 16km²! Das Herz des gewaltigen Zeremonialzentrums zb. ist 1200 m lang und 600 m breit, das sind immense Zahlen..

Selbst die Maya konnten schon Spitzdächer bauen! Es wirkt wie ein Labyrinth mit den Treppen und Türmchen und Gängen..
Tikal liegt auf einem niedrigen Hügel. Vielleicht haben sich die Maya gegen 700 v. Chr. wegen der isolierten Hügellage, die durch die umgebenden Sümpfe noch verstärkt wird, dort angesiedelt. Ein anderer Grund könnte die dort vorkommenden Feuersteinbestände sein, die die Maya brauchten um Speer- und Pfeilspitzen sowie Messer herstellen zu können. Es gab damals schon Handelsbeziehungen zu weit entfernten Völkern.



Auf dem Weg zu den Tempeln läuft man durch den Regenwald, kommt an Äffchen und Nasenbären vorbei, hört Brüllaffen in den Wipfeln schreien und kommt auch mal an dem ein oder anderen Krokodil vorbei- das man bitte nicht füttern soll. Wobei ich ja mehr Angst hatte, dass ich ungewollt zu Futter werde!

Keine Krokodilsfütterung- meinen sie damit, man soll weit genug weg bleiben oder bloß kein Essen hinwerfen?! ;)
Da ist es, das hungrige Krokodil.
So zwischen den Bäumen hangeln macht echt Spaß.. Tarzan lässt grüßen.
Und hin, und her, und rauf, und runter..
Die Nasenbären am fleißigen Nahrungssuchen.

Belize als nächstes Reiseziel war zunächst eine große Umstellung, denn die Landessprache ist Englisch! Zum ersten Mal hatte Alina einen Vorteil in Konversationen verglichen zu uns, da wir ständig wieder anfingen, den Menschen Dinge auf Spanisch zu erzählen.. Aber alles halb so wild, denn die meisten Einheimischen sind zweisprachig erzogen und auch die Schulen sind bilingual!

In Belize City, der ehemaligen Hauptstadt, herrscht eine hohe Obdachlosigkeit und viel Kriminalität. Wir liefen nur vom Hafen in die Innenstadt, 4 Blocks vielleicht, und fühlten uns teilweise echt unsicher zwischen all den Obdachlosen, die uns aggressiv anmachten oder bettelten. Kein so spannendes Ausflugsziel…

Eher grau und trist. Also schnell weiter!


Deswegen fuhren wir weiter zu einer Karibikinsel, Ambergris  Caye und blieben einige Tage in der Stadt San Pedro.
Weißer Sandstrand, Palmen, Holzhüttchen und Stege ins Wasser.. Willkommen im Paradies.
Dort schnorchelten wir am 2.größten Korallenriff der Welt, dem Barrier Rief.
Die unterschiedlichsten Farben, Formen, Muster.. ein Vielfaltsspektrum an Korallen!
Zusammen mit Haien und Piranhas schwimmen, Rochen streicheln, 2m über einem langen, grünen Aal schwimmen und die leuchtendsten, fluoreszierenden bunten Fischchen sehen, und direkt unter uns tummeln sich 2 Schildkröten – wann macht man das schon mal?
Solch getupfte Schildkröten schwammen gemeinsam unter uns
Grüne, rote, blaue, halb schwarze-halb gelbe Fische. Jeder sah anders aus!
einfach wunderschön und beeindruckend
Es war so eindrucksvoll und da ich keine Unterwasserkamera habe, kann ich nur Bilder aus dem Internet ziehen (Google Suche "Belize, Barrier Rief", genau da wo wir waren, ich schwörs euch! ;))
Und eine weiter Unterart von Rochen, wobei mich der riesige Stachel beängstigt hat und ich diesen lieber nicht streicheln wollte..

Das sind die einzigen 3 Bilder, die ich habe- die Tour machten wir mit einem Glasbodenboot und so konnten wir vom Boot aus den Rochen und die Haie fotografieren. Von den Korallen habe ich leider keine eigenen Bilder, da diese nicht per Boot erreichbar waren.
Der Hai mit lauter kleinen Fischen, die ein Piranha-Verschnitt sind.
Und noch einmal. Mit denen sind wir auch gemeinsam geschwommen.. Während aus dem Boot kurz vorher lauter Fische als Futter geschmissen wurden. Ich war mir ja nicht so sicher, ob der Hai dann satt war oder nicht eher noch mehr Appetit auf leckere Menschenbeinchen bekommen hat. Wie auch immer, alles ist noch dran :)
NEIN, es ist kein blauer Pfannkuchen, sondern ein Rochen. Und den hab ich gestreichelt- fühlt sich ganz weich und glitschig an!



Auf der Insel wurde außerdem Schokolade hergestellt, ich war im Schlaraffenland! Überall konnte man Tafel bekommen, heiße Schokolade trinken in süßen Cafés.. MHHM! Auch Pupusas(Gefüllte kleine Tortillas) mit Spinat, Fleisch oder Kürbis wurden an jeder Straßenecke verkauft und machten vor allem Alina sehr sehr glücklich ;)


Sooo.. das war die letzte Reise für mein Jahr in Nicaragua. Verrücktes Gefühl. Allgemein ertappe ich mich täglich bei der Erkenntnis, dass ich gerade etwas zum letzten Mal mache. Das letzte mal Mehl kaufen, zum letzten Mal Miete zahlen.. Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei!

Bis in 4 Wochen ihr Lieben :)
Weil ich einfach jedes Mal lachen muss, wenn ich diese misslungenen Bilder sehe...
...stelle ich doch gleich ein paar hoch-
damit auch ihr was zu lachen habt! Und flieg, Engelchen flieg: Bald bin ich wieder da!

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