Dienstag, 26. Februar 2013

El viaje con mis padres- Die Reise mit meinen Eltern




In kürzester Zeit ist man an der Atlantik- und Pazifikküste, im Norden in den Bergen, an Seen und Flüssen oder in der heißen Südregion! Nicaragua bietet einiges, auch abgesehen von Vulkanbesteigen oder Naturtouren. Hier viele zusammengewürfelte Impressionen von der Reise mit meinen Eltern, um noch einmal viele der Eindrücke zu visualisieren!

ein See vor einem Vulkan- Nicaragua pur!

Ein kleines Äffchen bei Granada, das haben wir mit Bananen gefüttert!

Tabakfabrik
7.000 Zigarren werden täglich in der Fabrik hergestellt. Die Produktion ist aufwendig: Die riesigen Tabakblätter werden bis zu einem Jahr gelagert, auf gleichmäßigen Temperaturen gehalten und schließlich getrocknet.
Die Tabakblätter bei der Auslese
 Dann nach Größe, Farbe und Zustand sortiert und den einzelnen Preisklassen zugeordnet. So entstehen Zigarren, deren Tabakblätter besonders stark und aromatisch sind, andere die in Rum eingelegt wurden oder zweifarbig gerollte, rote oder hellbraun/dunkelbraune.
Viele viele bunte Smaaaarties... äh Zigarren.
Und auch ich darf meine eigene drehen! Mit der Hilfe einer der Arbeiterinnen. Diese wollte mir übrigens direkt eine Festanstellung versprechen, da ich mich so außerodentlich gut anstellte! ;)
Fertig ist meine Zigarre! Ich freu mich wie ein kleines Kind..



Ein typisch Nicaraguanischer Krimschladen. Von Töpfen über Körben über Gitarren bis hin zu Lebensmitteln gibt es alles.
Ein "Haus" mitten auf einem Stück Erdland. Und rechts im Bild ein kleiner Junge in Unterhose, der Baseball mit sich selbst gespielt hat. Diese Bilder sind jedes Mal für mich aufs Neue erschreckend... In diesen Verhältnissen täglich zu leben ist unvorstellbar für mich, und dennoch der Alltag von vielen Einwohnern Nicaraguas

Rumfabrik
In jedem Fass ein edler Tropfen von "Flor de cana"

Im Norden des Landes hat die „Grupo Pellas“ 44.000 Hektar Land mit Zuckerrohranbau, dessen Saft destilliert und bis zu 18 Jahren gelagert wird um dann als Flor de Caña, Nicaraguas berühmtester Rum, verkauft zu werden. Er wird in 5Kontinente, 40 Länder exportiert und macht die reichste nicaraguanische Familie, die Pellas, nur noch reicher. Ihr Ruf ist sehr umstritten, einerseits bauten sie Schulen und Krankenhäuser, diese sind teils aber nur für Familien mit viel Geld zugänglich, da eine Anzahlung von 800Dollar bei jedem Krankenhausbesuch bar fällig wird. Die Schule ist dagegen öffentlich. Die Arbeiter in den Zuckerrohrplantagen erleiden chronisches Nierenversagen, da Pestizide während ihren Arbeitszeiten versprüht werden und sie keinen Mundschutz haben. Diese Pestizide gelangen in das Grundwasser, von dem das umliegende Dorf täglich Gebrauch macht und verpestet es. So starben innerhalb von 10Jahren 11.000 Menschen an chronischem Nierenversagen als Spätfolge des Pestizideinsatzes!

Transportmittel Nummer 1 auf dem Land: das Pferd.
Eine Lehmziegelfabrik bei Leon: Über dem Ofen glüht die Luft vor Hitze, rechts und links liegen aufgetürmt die frisch gebrannten Lehmziegel. Hier gibt es eine Region, in der die Straße von diesen Lehmziegelfabriken gesäumt ist!

Hängematten sind ja bekannt für Lateinamerikanische Länder. Aber so eine große? Da passt selbst eine gewohnt große Nicaraguanische Familie von 10Personen aufwärts rein!
Eine Kokospalme. Am Pazifikstrand in El Ostional wurden uns Kokosnüsse frisch von der Palme zum Frühstück geschlagen, deren Saft wir trinken konnten um dann das leckere Fruchtfleisch zu verputzen! MHHM, was ein Start in den Tag!
Eine gut gefüllte Camionetta.. Trampen geht hier wunderbar!

Ökologische Kaffeefarm

Im Norden liegt eine Kaffefarm, zu der wir 2 Stunden hinaufkletterten  mitten durch Nebelwald. Der Besitzer hat einen eisernen Idealismus den Wald zu retten und für eine nachhaltige Umwelt zu sorgen. Daher sind 60% seines Landes „nutzloser“ Wald, da er lediglich die gefallenen Bäume als Brennholz nutzen darf, jedoch keine landwirtschaftliche Tätigkeit ausüben darf! 30% sind Kaffeeplantagen der Sorte Arabica und 10% Weideland für Rindvieh oder Maisanbau. 
Ökologische Produktion bedeutet, dass keine Pestizide verwendet werden dürfen, lediglich natürliche Düngermittel oder Schädlingsbekämpfung auf Basis von Knoblauch, Chili oder Zwiebel. Auf seiner Finca steht eine Biogasanlage, die 100% seines Strombedarfes im Winter(Oktober-April) deckt. Weiterhin hat er einen Kinderhort und eine Schule für die Kinder der Saisonarbeiter errichtet. Mit den Kindern macht er auch gezielt Umwelterziehung um den Wert der Natur weiterzugeben und unseren Lebensraum zu schützen. Die Finca unter ihm ist eine technische Produktion, nutzt Pestizide und rodete den vorhanden Wald ab, anstatt wie er ihn zu schützen. So schrumpft der Nebelwald und zahlreiche Habitate wurden zerstört, Arten sterben aus.
Die rote Schale der Kaffeesamen wird entfernt, sie ist zuckersüß und reichhaltig an Nährstoffen. Sie wird zu Kompost verarbeitet und dient später als Düngemittel für die Felder. 
Der Komposthaufen der Fruchschalen inklusive Hahn und eingegrabener Platanopflanze.
Nachdem die Bohne gewaschen wurde wird sie an Großproduzenten weiterverkauft, die sie rösten und exportieren. 
Die Kaffeefelder der Großproduzenten, hier liegen sie an der Sonne zum trocknen. All die weißen Säcke sind voller Kaffee, soweit das Auge reicht!
Mittagspause für die Angestellten der Kaffeefarm.. stilecht mit einem Fresco-Stand, um dessen Verkauf sich alle sammeln.
Der Kaffeebauer bekommt für 46Kg ungeröstete Kaffeebohnen 1400-1600Córdoba(abhängig von der Qualität), umgerechnet 58-66Dollar! Der Wert dieses Kaffees nach der Weiterverarbeitung steigt um ein vielfaches auf dem Weltmarkt, doch der Kaffeebauer sieht von diesem Geld nie etwas. Er bekommt ein Hungersgeld für seinen Anbau, und dennoch heißt der Kaffee in Nicaragua „café oro“- „Goldkaffee“
Der Ausblick aus den Bergen im Norden, die den fruchtbaren Boden für den Kaffeeanbau liefern.



Heiße Quellen

In San Jacinto steigt brodelndes Wasser aus schlammigen Bodenlöchern, Rauchwolken schweben über aufgerissenem Erdboden, es herrscht eine große Hitze. 
Die Landschaft der heißen Quellen
Mittendrin sammeln Kindern den Schlamm in Plastiktüten und verkaufen diesen als Heilerde. Ihre Hände sind narbenübersät da immer heißer Schlamm hochspritzt und offene Brandwunden hinterlässt, die nur langsam heilen. 
Und ein 14jähriges Kind bei der Arbeit.
Viele Touristen, die sich nicht von den Kindern führen lassen wollen, treten an eine falsche Stelle und versinken in den weichen Boden und müssen dann mit Brandwunden im Krankenhaus behandelt werden. Die Erde ist grün, gelb,schwarz, weiß, braun, rot- voller Mineralien! 

2 Jungs auf ihrem Pferd, die durch die Gegend reiten- und im Hintergrund -was auch sonst- ein Vulkan! :)
Exotische Vögel beim Zerlegen unserer Ananasschalen- Scheu sein kannten die nicht! Und weil beide so großen Hunger haben, wird sich auch mal um die Ananas gestritten!



Las mujeres ambientalistas

Ein Zusammenschluss von 4 Frauen, die organisches Papier herstellen. Aus recycletem Papier(alten Schulheften, Zeitungen..) und Natursubstanzen wie Bananenblättern, Hibiskusblüten, Cocosraspeln oder Zwiebeln stellen sie neues Papier in tollen Farben her! Das Prinzip ist, keine chemischen Substanzen zu verwenden, alles per Hand herzustellen und gleichzeitig die Kinder für die Umwelt sensibler zu machen. So arbeitet die Kooperative mit Grundschulen zusammen und führt Aktivitäten für Kinder sowie Umweltprojekte durch. Daher werden sie von dem 3.Welt Laden in Deutschland unterstützt!
Die Kathedrale der Hauptstadt Managua, die bei einem gewaltigen Erdbeben 1972 teilweise einstürzte. Die Umgebung der Kathedrale war ein Trümmerhaufen und wurde bis heute nicht wieder vollständig aufgebaut! Oberhalb des Eingangs ist ein riesen Banner der Kampagne des Präsidenten Daniel Ortegas zu sehen "Paz y bien..por el bien de todos" -Friede für das Gemeinwohl aller! ´Wieder einmal ist schön die Vermischung von Politik und der Kirche zu erkennen!


Wäschefrauen im Fluss bei der Arbeit. Die riesigen Klamottenberge sind jedoch nur von ihren eigenen Familien! So waschen sie im Fluss gemeinsam ihre Wäsche.
Eine Totenkutsche aus Granada. Hier werden die Toten von der Kirche auf den Friedhof gefahren, die Pferde sind üppig mit Spitzentüchern behängt und die Kutsche erinnert an die Papstkutschen aus alten Filmen.
freilaufende Schweinchen vor dem Ortsschild an der Pazifikküste..

Slums an den Hügeln von Matagalpa. Die schwarzen Fleckchen sind Plastikplanen über Holz gespannt, das sind die Häuser vieler der Einwohner. Sie leben ohne Elektrizität und fließend Wasser!

Sonnenuntergang an der Pazifikküste mit mir vornedran :)
Besagte Pazifikküste in einem kleinen Fischerdorf.
"No molestar a los murcielagos"- "Die Fledermäuse nicht belästigen". Ich war auch gaaaaanz leise.. Und hab direkt mal Fledermäuse live gesehen!


Liebe Grüße- und das oben wäre ich, wenn ich mehr als 3 Monate in meiner Gastfamilie gelebt hätte! Das steht fest.

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