Der Markt hier ist wie ein Labyrinth, rießig und mit tausend
verschiedenen Produkten. Kleidung, Obst, Gemüse, Fleisch, Kosmetika, Autos und
Technik. Auf dem Bild sieht man die Kunsthandwerkabteilung mit Schmuck aus Bohnen,
Handtaschen aus Leder und Hängematten mit Spitze.
Lust auf ein leckeres Schweinchen, dass den ganzen Tag in
der Sonne liegt und von Fliegen bedeckt ist? Yummi.. Hygiene ist hier ein
anderes Thema. Das Fleisch liegt unbedeckt und ungekühlt den ganzen Tag auf dem
Markt, wird von den Standbesitzern ohne Handschuhe geschnitten- wer weiß, wo
die Finger vorher schon alles waren.. Dafür bekomme ich ein super Immunsystem,
hat auch etwas! Außerdem habe ich gleich gelernt, dass Hühnchen kein Fleisch
ist. Eine der Freiwilligen hat ihrer Familie nämlich gesagt, dass sie kein
Fleisch ist. Am nächsten Tag lag Hühnchen auf ihrem Teller, sie sagt nochmal:
„Aber ich kann doch kein Fleisch essen!“, darauf folgt die Antwort: „ Aber
Hühnchen ist doch kein Fleisch. Hühnchen ist weißes Fleisch, das ist etwas
anderes!“ hahaha. Direkt vor dem Markt ist eine kleiner Fluss, der an manchen
Stellen komplett voller Müll ist. Auch auf dem Markt selbst liegt in allen Ecken Obstschalen, Verpackung,
Plastiktüten und Straßenhunde, die im Dreck nach Futter suchen. Das ist total
erschreckend, aber es wird in den Häusern teilweise genauso gemacht, die
Obstschalen werden auf den Boden geworfen und liegen gelassen. Bei manchen
Dingen muss man sich echt umgewöhnen und von seiner europäischen Sichtweise und
seinem Wertesystem Abstand nehmen.
Umso leckerer und vielfältiger ist die Obst- und
Gemüseabteilung, unter anderem gibt es dort Tomaten(jetzt weiß ich endlich,
nach was Tomaten eigentlich schmecken sollten, in Deutschland ist es einfach
Wasser pur!), sämtliche Wurzeln, Samen , Avocados(bei denen man hier einfach
die Schale abzieht und sie so isst, göttlich!), Mangos, Bananen und auch, wie
man unten sieht Ananas.
Viiiiele Ananas!Das ist bis jetzt meine Lieblingsfrucht hier. Viele Früchte kommen aber später noch dazu, denn die Mangos zb. sind noch nicht reif!
Alleine wie viele Sorten Bananen es hier gibt. 2 Sorten
grüne, 2 Sorten gelbe habe ich bis jetzt kennengelernt- deftige zum hauchdünnen
frittieren oder süße in dicke Würfel geschnitten und ebenfalls frittiert, die
ein bisschen schmecken wie Bananen mit Honig vom Asiaten. ;)
Frescos bekommt man hier ebenfalls im Verkauf in
zugeknoteten Plastiktüten mit Strohhalm drin- unglaublich lecker, sehr süß und
erfrischend und eine rießen Menge! Hier
seht ihr einen mit Milch und Samen von etwas, was mein Wörterbuch nicht kennt.
Schmeckt aber super ;) Gestern hab ich geholfen einen Kakao-Fresco zu machen:
Kakaobohnen werden angebraten bis sie richtig dunkel sind, dann wird die Schale
mit den Händen abgezogen, alles in einen Topf mit Vanille, viel Milch, Wasser und
anderen Geschmacksdingern, die mein Wörterbuch ebenfalls nicht kennt. Dann sind
wir damit zu einer Art Schreinerei gegangen, die Mischung wird in eine große Schreddermaschine
gegeben und sie kommt- tadadada- cremig wieder raus. Fertig ist der Fresco!
Darf ich vorstellen? Mein neues Transportmittel: Neben Taxi
wird hier die Pferdekutsche genutzt, in der man auch mal mit fremden Personen
fährt. Ist ein billiges Fortbewegungsmittel und dazu luftig im Gegensatz zu den
Taxis, was hier auch ein wichtiges Kriterium ist!
Und last but not least: meine erste Piñata heute! Wer entdeckt die Figur
unter den Kindern?! Meine kleine Gastschwester ist 4 Jahre und ihre Freundin
hatte Geburtstag. Also bin ich mitgegangen in ein Haus mit 30 Kindern und deren
Eltern und Geschwistern um die Piñata
zu zerschlagen, zu essen und zu trinken. Die Piñata ist eine aus Pappmasché geformte Figur, zum Beispiel aus
bekannten Filmen wie Spiderman oder aber eine Puppe mit Kleidchen, Haaren und
allem wie hier auf dem Bild.
Mit einem Stock schlagen die Kindern nach und nach
auf sie ein, dazu laute Musik und Tanz. Die Figur hängt an einem Faden an der
Decke und wird von einem Erwachsenen auf und ab gelassen. Wenn die Kinder oft
genug getroffen haben und der „Bauch“ der Piñata geplatzt ist fällt all das Konfetti und die Süßigkeiten
heraus, dann stürzen sich alle Kinder darauf und jeder ergattert so viel wie er
schafft- wie am Faschingsumzug! Und das sind die Überbleibsel der Piñata…
Hoffentlich sind eure Beine und Arme noch alle dran, nicht
wie bei der armen Puppe ;) Machts gut, ich drück euch
Tolle Fotos vom Markt (bunte Frücht, nettes Schwein !!). Ist das Deine G-mama beim Pferde-Taxi? Schön, dass Du die Ananas dort essen kannst. Ich hab Dir doch gesagt, dass Du sie lieben wirst, so süß wie die sind. Die 'Art Schreinerei' interessiert mich. Berichte mal mehr darüber. Kreatives Geburtstagsritual (wer bastelt die Puppe, die Eltern?).
AntwortenLöschenGenau, das ist meine Gastmama! Über die Schreinerei berichte ich mal wenn sichs anbietet. Da macht man auch Hackfleisch und sowas- erst kochen, dann in die Molino(Schreinerei ;) ) und schließlich salzen und mit Limette verfeiern. MHHHM.
AntwortenLöschenUnd die Pinata wird auf dem Markt gekauft, schon fertig gefüllt!