Montag, 23. Juli 2012

El Mercado de Masaya y mi primera piñata





Der Markt hier ist wie ein Labyrinth, rießig und mit tausend verschiedenen Produkten. Kleidung, Obst, Gemüse, Fleisch, Kosmetika, Autos und Technik. Auf dem Bild sieht man die Kunsthandwerkabteilung mit Schmuck aus Bohnen, Handtaschen aus Leder und Hängematten mit Spitze.







Lust auf ein leckeres Schweinchen, dass den ganzen Tag in der Sonne liegt und von Fliegen bedeckt ist? Yummi.. Hygiene ist hier ein anderes Thema. Das Fleisch liegt unbedeckt und ungekühlt den ganzen Tag auf dem Markt, wird von den Standbesitzern ohne Handschuhe geschnitten- wer weiß, wo die Finger vorher schon alles waren.. Dafür bekomme ich ein super Immunsystem, hat auch etwas! Außerdem habe ich gleich gelernt, dass Hühnchen kein Fleisch ist. Eine der Freiwilligen hat ihrer Familie nämlich gesagt, dass sie kein Fleisch ist. Am nächsten Tag lag Hühnchen auf ihrem Teller, sie sagt nochmal: „Aber ich kann doch kein Fleisch essen!“, darauf folgt die Antwort: „ Aber Hühnchen ist doch kein Fleisch. Hühnchen ist weißes Fleisch, das ist etwas anderes!“ hahaha. Direkt vor dem Markt ist eine kleiner Fluss, der an manchen Stellen komplett voller Müll ist. Auch auf dem Markt selbst liegt  in allen Ecken Obstschalen, Verpackung, Plastiktüten und Straßenhunde, die im Dreck nach Futter suchen. Das ist total erschreckend, aber es wird in den Häusern teilweise genauso gemacht, die Obstschalen werden auf den Boden geworfen und liegen gelassen. Bei manchen Dingen muss man sich echt umgewöhnen und von seiner europäischen Sichtweise und seinem Wertesystem Abstand nehmen.



Umso leckerer und vielfältiger ist die Obst- und Gemüseabteilung, unter anderem gibt es dort Tomaten(jetzt weiß ich endlich, nach was Tomaten eigentlich schmecken sollten, in Deutschland ist es einfach Wasser pur!), sämtliche Wurzeln, Samen , Avocados(bei denen man hier einfach die Schale abzieht und sie so isst, göttlich!), Mangos, Bananen und auch, wie man unten sieht Ananas.
Viiiiele Ananas!Das ist bis jetzt meine Lieblingsfrucht hier. Viele Früchte kommen aber später noch dazu, denn die Mangos zb. sind noch nicht reif!




Alleine wie viele Sorten Bananen es hier gibt. 2 Sorten grüne, 2 Sorten gelbe habe ich bis jetzt kennengelernt- deftige zum hauchdünnen frittieren oder süße in dicke Würfel geschnitten und ebenfalls frittiert, die ein bisschen schmecken wie Bananen mit Honig vom Asiaten. ;)


Frescos bekommt man hier ebenfalls im Verkauf in zugeknoteten Plastiktüten mit Strohhalm drin- unglaublich lecker, sehr süß und erfrischend  und eine rießen Menge! Hier seht ihr einen mit Milch und Samen von etwas, was mein Wörterbuch nicht kennt. Schmeckt aber super ;) Gestern hab ich geholfen einen Kakao-Fresco zu machen: Kakaobohnen werden angebraten bis sie richtig dunkel sind, dann wird die Schale mit den Händen abgezogen, alles in einen Topf mit Vanille, viel Milch, Wasser und anderen Geschmacksdingern, die mein Wörterbuch ebenfalls nicht kennt. Dann sind wir damit zu einer Art Schreinerei gegangen, die Mischung wird in eine große Schreddermaschine gegeben und sie kommt- tadadada- cremig wieder raus. Fertig ist der Fresco!


Darf ich vorstellen? Mein neues Transportmittel: Neben Taxi wird hier die Pferdekutsche genutzt, in der man auch mal mit fremden Personen fährt. Ist ein billiges Fortbewegungsmittel und dazu luftig im Gegensatz zu den Taxis, was hier auch ein wichtiges Kriterium ist!







Und last but not least: meine erste Piñata heute! Wer entdeckt die Figur unter den Kindern?! Meine kleine Gastschwester ist 4 Jahre und ihre Freundin hatte Geburtstag. Also bin ich mitgegangen in ein Haus mit 30 Kindern und deren Eltern und Geschwistern um die Piñata zu zerschlagen, zu essen und zu trinken. Die Piñata ist eine aus Pappmasché geformte Figur, zum Beispiel aus bekannten Filmen wie Spiderman oder aber eine Puppe mit Kleidchen, Haaren und allem wie hier auf dem Bild. 


Mit einem Stock schlagen die Kindern nach und nach auf sie ein, dazu laute Musik und Tanz. Die Figur hängt an einem Faden an der Decke und wird von einem Erwachsenen auf und ab gelassen. Wenn die Kinder oft genug getroffen haben und der „Bauch“ der Piñata geplatzt ist fällt all das Konfetti und die Süßigkeiten heraus, dann stürzen sich alle Kinder darauf und jeder ergattert so viel wie er schafft- wie am Faschingsumzug! Und das sind die Überbleibsel der Piñata…


Hoffentlich sind eure Beine und Arme noch alle dran, nicht wie bei der armen Puppe ;) Machts gut, ich drück euch

2 Kommentare:

  1. Tolle Fotos vom Markt (bunte Frücht, nettes Schwein !!). Ist das Deine G-mama beim Pferde-Taxi? Schön, dass Du die Ananas dort essen kannst. Ich hab Dir doch gesagt, dass Du sie lieben wirst, so süß wie die sind. Die 'Art Schreinerei' interessiert mich. Berichte mal mehr darüber. Kreatives Geburtstagsritual (wer bastelt die Puppe, die Eltern?).

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  2. Genau, das ist meine Gastmama! Über die Schreinerei berichte ich mal wenn sichs anbietet. Da macht man auch Hackfleisch und sowas- erst kochen, dann in die Molino(Schreinerei ;) ) und schließlich salzen und mit Limette verfeiern. MHHHM.
    Und die Pinata wird auf dem Markt gekauft, schon fertig gefüllt!

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