Dienstag, 31. Juli 2012

Mi cumpleaños y la gran fiesta


Nun zu meinem Geburtstag

Abends gab es eine große Fiesta für mich: Mit der ganzen Familie und Freunden meiner Gastschwestern- die irgendwie schon fast meine ersten Freundinnen hier sind ;) Lyssandra ist 25, hat schon einen Sohn und einen Mann und Corallia ist 27, sie hat aber weder Kind noch Mann. Mit den beiden und meiner einen 32jährigen Gastschwester war ich letzten Mittwoch auch bei einer Salsa-Nacht in einer Bar um zu tanzen und Flor de Cana zu trinken(dem bekanntesten nicaraguanischen Rum; den wir mit Wasser, Eiswürfeln und frisch gepressten Limetten trinken). Beide brachten noch Freunde mit und Laura und Nina(meine Mitfreiwilligen) waren auch da und schwupps war das Haus voll! :)

Marimba und Gitarre- schöne Mischung!
Ganz so sicher bin ich mir beim Marimbatanzen mit Fächer noch nicht haha.. Hier trage ich übrigens eine der 2 Ketten, 3 Ohrringe und 3 Armbänder, die mir Familie und Freunde seit einer Woche geschenkt haben! 
Plötzlich kamen 2 Männer mit Musikinstrumenten herein: Sie wurden extra für mich engagiert um Marimba zu spielen den Abend über! Dann tanzten alle und versuchten es auch uns beizubringen- mehr schlecht als recht ;) Umso intensiver wurde unser Wunsch, so früh wie möglich einen Tanzkurs hier zu machen um endlich mittanzen zu können. Ich finde es toll, dass hier einfach jeder Tanzen kann! Selbst meine kleinste Gastschwester, die 4jährige, kann es schon. Meine anderen Gastschwestern tanzen auch richtig mit Kostümen bei Festen! Es ist einfach schön anzusehen, wenn sich jemand so bewegen kann.


Eigentlich habe ich noch ein Video der Marimbaspieler, das sich gerade aber nicht hochladen lässt.. falls ich es noch hinbekomme, reich ich es nach :)

Anschließend gingen alle Erwachsenen (inklusive meinem Gastpapa, der 57 ist!!) in einen Club- Musikalisch eine Mischung aus Salsa, Merenge und Elektronischem, immer abwechselnd. Ein Freund der Familie, Marvin, hat bestimmt eine Stunde mit mir Merenge getanzt. Das macht super viel Spaß, ist aber auch echt anstrengend!
Die drei Deutschen: Laura, ich, Nina

Es war ein unvergesslicher Geburtstag und ich bin überwältigt, was meine Familie alles für mich organisiert hat!

Samstag, 28. Juli 2012

Mi casa-tu casa ( Nicaraguanische Mentalität!)


Nun ein paar Infos  zum Haus: Es sind genau genommen 2 Häuser, einmal das reine Wohnhaus, wo die überflüssige-weil-ungenutzte Küche drin steht, die mit allem ausgestattet ist: richtigem Herd, Ofen, rießigem Kühlschrank, Spülbecken und Arbeitsfläche zum Kochen. Dort befindet sich auch der Patio, das Wohnzimmer sowie mein Zimmer, ein weiteres Zimmer mit richtigem integrierten Bad was nicht genutzt wird, das Zimmer von meiner Gastmama und einer der 9jährigen Gastschwestern und dem Arbeitszimmer des Gasvaters.
Dann gibt es das andere Haus, das direkt angrenzt aber nur über die Straße zu erreichen ist und nicht durch eine Verbindungstür. Dort befindet sich der Venta, das Esszimmer, das Schlafzimmer des Vaters sowie ein Zimmer für die Familie meiner 32jährigen Gastschwester: ihre 2 Kinder(das dritte schläft ja im anderen Haus) sowie ihrem Mann.
Der „Venta“- der Kiosk- mit einer meiner Gastschwestern, die quasi von meiner Gastmama adoptiert wurde. Ihre Mutter konnte sich nicht um sie und ihren Bruder kümmern, und deshalb leben beide nun hier und werden auch verpflegt und mit Taschengeld versorgt.
Es gibt irgendwie alles hier zu kaufen- Kosmetika, Essen, Trinken, Zigaretten, Schmuck, Gewürze und und und. Wie ein kleiner Supermarkt, und die Leute kaufen auch das meiste auf dem Mercado oder eben schnell in einem Venta.


Der Patio und links die offene Tür:mein Zimmer!

Das sind die schönsten Stellen im Haus meiner Meinung nach: der Patio und das große Wohnzimmer, an das einzelne Zimmer sowie die Küche angrenzen.Gleichzeitig dient das Wohnzimmer auch als Garage für das Auto+Motorrad- das leider nur der Gastvater fahren kann, alle anderen (immerhin leben hier 5 Volljährige!) haben keinen Führerschein [weil zu teuer].Der Eingang zum Haus liegt ebenfalls im Wohnzimmer!




Coco im Wohnzimmer mit Schaukelstühlen, die hier jeder hat!



Links meine Gastmama Adilia, ihre 9jährige Tochter Adaelia und Coco
Und hier das Esszimmer im zweiten Haus, in dem sich hauptsächlich das Leben abspielt: Zum Essen, zum unterhalten, für die Hausaufgaben der Kinder usw.  Von der Position, von der ich das Foto gemacht habe, kommt man durch eine Tür zum Venta. Und gegenüber an der Wand seht ihr einen braunen Vorhang, dort ist das Schlafzimmer von meinem Gastvater. Das sind, wie man sieht, schon ganz andere Verhältnisse.. Die Tür die man erkennen kann führt zur unüberdachten „Küche“ und dem „Bad“ ( in Anführungszeichen, weil man das sich nicht so vorstellen kann wie eine deutsche Küche/Bad.)
Rechts die Tür zum Venta, links zum Zimmer meiner Gastschwester mit den Kindern und zwischen den Türen die Kochstelle!

Man sieht mich hier beim Frescos kochen (arroz con piña- Reis mit Ananas)  auf der Küchenplatte mit 2 Kochfeldern und dem Schrank mit Töpfen. Viele Familien kochen hier auf Feuer, von daher ist die Küche hier echt Luxus!

Ebenfalls beim Fresco-machen aber diesmal Pitaya!
Meine Gastfamilie würde unglaublich gerne mal in ein anderes Land reisen, oder mich in Deutschland besuchen kommen, aber (abgesehen davon, dass hier 8 Leute leben, plus Coco die Küchen-und Verkaufshilfe, plus die 2 „adoptierten“=11) –sie könnten sich nicht mal den Flug für eine Person leisten. Es ist schwer damit umzugehen, wenn man nach Gelddingen gefragt wird. Wenn ich gefragt werde, ob ich in Deutschland ein eigenes Zimmer habe und mir einfach einen Flug leisten kann- wie fühlt man sich wohl, wenn man sagt „ja“ obwohl man genau weiß, dass alles dies hier nicht der Fall ist?!


Und noch der Ausblick auf die Straße hier direkt von meinem Haus beziehungsweise vom Haus von Nina, die direkt um die Ecke wohnt- ein Park und eine voooollbefahrene Straße!









Eines der Haustiere, ein Chocoyo- eine Unterart der Papageien aber nur so groß wie ein Wellensittich. Grünes,schillerndes Gefieder und sehr zutraulich, er lässt sich durch die Stadt spazierentragen auf dem Finger und wird beim Essen auf den Tisch gesetzt um beim Teller meines Gastvaters mitzuessen- was er wirklich macht! Wo wir wieder beim Thema der Hygiene wären ;) 
Mein leckeres Essen: warme Tortilla, Fricholes(also Kidneybohnen), frittierte hauchdünne Madura(Bananenart), Tomaten und Avocada.. Mhhh

Montag, 23. Juli 2012

El Mercado de Masaya y mi primera piñata





Der Markt hier ist wie ein Labyrinth, rießig und mit tausend verschiedenen Produkten. Kleidung, Obst, Gemüse, Fleisch, Kosmetika, Autos und Technik. Auf dem Bild sieht man die Kunsthandwerkabteilung mit Schmuck aus Bohnen, Handtaschen aus Leder und Hängematten mit Spitze.







Lust auf ein leckeres Schweinchen, dass den ganzen Tag in der Sonne liegt und von Fliegen bedeckt ist? Yummi.. Hygiene ist hier ein anderes Thema. Das Fleisch liegt unbedeckt und ungekühlt den ganzen Tag auf dem Markt, wird von den Standbesitzern ohne Handschuhe geschnitten- wer weiß, wo die Finger vorher schon alles waren.. Dafür bekomme ich ein super Immunsystem, hat auch etwas! Außerdem habe ich gleich gelernt, dass Hühnchen kein Fleisch ist. Eine der Freiwilligen hat ihrer Familie nämlich gesagt, dass sie kein Fleisch ist. Am nächsten Tag lag Hühnchen auf ihrem Teller, sie sagt nochmal: „Aber ich kann doch kein Fleisch essen!“, darauf folgt die Antwort: „ Aber Hühnchen ist doch kein Fleisch. Hühnchen ist weißes Fleisch, das ist etwas anderes!“ hahaha. Direkt vor dem Markt ist eine kleiner Fluss, der an manchen Stellen komplett voller Müll ist. Auch auf dem Markt selbst liegt  in allen Ecken Obstschalen, Verpackung, Plastiktüten und Straßenhunde, die im Dreck nach Futter suchen. Das ist total erschreckend, aber es wird in den Häusern teilweise genauso gemacht, die Obstschalen werden auf den Boden geworfen und liegen gelassen. Bei manchen Dingen muss man sich echt umgewöhnen und von seiner europäischen Sichtweise und seinem Wertesystem Abstand nehmen.



Umso leckerer und vielfältiger ist die Obst- und Gemüseabteilung, unter anderem gibt es dort Tomaten(jetzt weiß ich endlich, nach was Tomaten eigentlich schmecken sollten, in Deutschland ist es einfach Wasser pur!), sämtliche Wurzeln, Samen , Avocados(bei denen man hier einfach die Schale abzieht und sie so isst, göttlich!), Mangos, Bananen und auch, wie man unten sieht Ananas.
Viiiiele Ananas!Das ist bis jetzt meine Lieblingsfrucht hier. Viele Früchte kommen aber später noch dazu, denn die Mangos zb. sind noch nicht reif!




Alleine wie viele Sorten Bananen es hier gibt. 2 Sorten grüne, 2 Sorten gelbe habe ich bis jetzt kennengelernt- deftige zum hauchdünnen frittieren oder süße in dicke Würfel geschnitten und ebenfalls frittiert, die ein bisschen schmecken wie Bananen mit Honig vom Asiaten. ;)


Frescos bekommt man hier ebenfalls im Verkauf in zugeknoteten Plastiktüten mit Strohhalm drin- unglaublich lecker, sehr süß und erfrischend  und eine rießen Menge! Hier seht ihr einen mit Milch und Samen von etwas, was mein Wörterbuch nicht kennt. Schmeckt aber super ;) Gestern hab ich geholfen einen Kakao-Fresco zu machen: Kakaobohnen werden angebraten bis sie richtig dunkel sind, dann wird die Schale mit den Händen abgezogen, alles in einen Topf mit Vanille, viel Milch, Wasser und anderen Geschmacksdingern, die mein Wörterbuch ebenfalls nicht kennt. Dann sind wir damit zu einer Art Schreinerei gegangen, die Mischung wird in eine große Schreddermaschine gegeben und sie kommt- tadadada- cremig wieder raus. Fertig ist der Fresco!


Darf ich vorstellen? Mein neues Transportmittel: Neben Taxi wird hier die Pferdekutsche genutzt, in der man auch mal mit fremden Personen fährt. Ist ein billiges Fortbewegungsmittel und dazu luftig im Gegensatz zu den Taxis, was hier auch ein wichtiges Kriterium ist!







Und last but not least: meine erste Piñata heute! Wer entdeckt die Figur unter den Kindern?! Meine kleine Gastschwester ist 4 Jahre und ihre Freundin hatte Geburtstag. Also bin ich mitgegangen in ein Haus mit 30 Kindern und deren Eltern und Geschwistern um die Piñata zu zerschlagen, zu essen und zu trinken. Die Piñata ist eine aus Pappmasché geformte Figur, zum Beispiel aus bekannten Filmen wie Spiderman oder aber eine Puppe mit Kleidchen, Haaren und allem wie hier auf dem Bild. 


Mit einem Stock schlagen die Kindern nach und nach auf sie ein, dazu laute Musik und Tanz. Die Figur hängt an einem Faden an der Decke und wird von einem Erwachsenen auf und ab gelassen. Wenn die Kinder oft genug getroffen haben und der „Bauch“ der Piñata geplatzt ist fällt all das Konfetti und die Süßigkeiten heraus, dann stürzen sich alle Kinder darauf und jeder ergattert so viel wie er schafft- wie am Faschingsumzug! Und das sind die Überbleibsel der Piñata…


Hoffentlich sind eure Beine und Arme noch alle dran, nicht wie bei der armen Puppe ;) Machts gut, ich drück euch

Donnerstag, 19. Juli 2012

La 33aniversario de la revolucion Sandinista y la Laguna de Apoyo


Nicaragua ist im Ausnahmezustand, denn heute, am 19. Juli, glückte vor 33 Jahren die sandinistische Revolution und befreite das Land von der Somoza-Diktatur.  Das Tshirt, das ich auf dem Foto links trage, hatte heute JEDER an- ob jung, ob alt, alle feiern diesen Tag der liberalen Regierung.Es ist ein Geschenk von Ninas Gastfamilie, die mit meiner Verwandt ist, sie sind sehr politisch und wollten, dass auch wir mitfeiern können. Das Tshir ist von Daniel Ortega, dem nicaraguanischen Präsidenten, und proklamiert Frieden, Freiheit und Gleichheit. Die Revolutionsfeierei bedeutet Feuerwerke den ganzen Tag sowie in der Nacht; große Bekanntgebungen in Managua, der Hauptstadt, sowie in Masaya-meiner Stadt; 24-Stunden Fernsehübertragung und so weiter. Hunderte Nordamerikanische Schulbusse, die hier als normale Busse genutzt werden, fuhren heute durch Masaya mit unzähligen Menschen innendrin, außen dran, oben auf dem Dach- diese Euphorie ist unfassbar! Ich bin beeindruckt, dass wirklich das gesamte Land diesen Tag gemeinsam feiert!


 
Der Ausflug zur Laguna de Apoyo:
Mit meiner Mentorin Elky, ihrem Freund Renzo sowie Nina und Laura sind wir heute zur 30min entfernten Laguna de Apoyo gefahren, ein wunderschöner See umgeben von Vulkanen! Das beinhaltete meine erste Fahrt auf der Ladefläche eines Camionettas, einem Pick-Up- fast wie Cabrio fahren ;)
Hier sieht man von oberhalb den Ausblick auf See und Vulkan!




 
Und hier ist ein Ausschnitt des Sees zu sehen- die meisten baden in Tshirt und Hose. Es tat unglaublich gut, bei dem warmen Wetter eine Abkühlung zu bekommen! Bald fahren wir auch zu einem Vulkan hier in der Nähe, der noch aktiv ist! Ich bin schon sehr gespannt..









 
Eine weiter gute Neuigkeit: Ich mache hier so ziemlich alles, was man am Anfang nicht soll- Leitungswasser trinken, Frescos(also Fruchtsäfte mit Wasser), frisches Obst und nicht abgekochtes Essen uuuuund es geht mir bestens! Ich habe weder körperliche noch geistige Probleme ;) Die anderen Freiwilligen brauchen Zeit um sich an das neue Essen zu gewöhnen, aber meine Gastmama kocht köstlich! Gallo Pinto, also gekochter Reis mit Kidneybohnen und dazu hauchdünn gebratene Bananen (Platas fritas), die fast wie chips schmecken. Dazu ein Feta-ähnlicher Käse und paniertes sowie mariniertes Hühnchen fritiert. Mhhhhm. Ich hab jedoch von Anfang an angekündigt, dass ich es nicht gewohnt bin viel zu essen um hier nicht zuzunehmen. Ihr werdet noch ein Bild von meiner Gastmama sehen, dann wisst ihr warum ich das sage;) Zum Frühstück bekomme ich Kaffee (wohl eher Milch mit Geschmack haha), Milchbrötchen und Obstsalat. Meine Familie ist nur manchmal morgens schon Gallo Pinto, Tortillas, Carne(Fleisch) und Käse. PUH hab ich ein Glück!

 
Hier noch ein Bild von meinem Zimmer, das hier wirklich Luxus ist. Das Haus allgemein ist rießig für hießige Verhältnisse, mit einem Flatscreen und Wänden bis zur Decke.
Das Esszimmer der Familie, die Kochstelle im Garten(eine wirkliche Küche gibt es zwar, sie wird aber nicht benutzt. Den Sinn habe ich noch nicht verstanden..) und das „Schlafzimmer“ von meiner Gastschwester zusammen mit ihren 3 Kindern ist dagegen sehr ärmlich.