Dienstag, 11. Dezember 2012

Guatemala y Mexico




Von Paragliding im guatemaltekischen Hochland über einen Bergsee bis zu den Mayatempeln in Mexiko- wieder neue Länder erkundet und um tausend schöne Erfahrungen reicher geworden!

Guatemala

Los gings von Nicaragua mit dem Bus gen Norden, nach El Salvador. Von dort aus weiter nach Guatemala City, der gefährlichen Hauptstadt Guatemalas. Leider fanden wir nicht die Zeit, uns das Stadtzentrum anzuschauen, aber die Fahrt durch verschiedene Stadtteile war ernüchternd: heruntergekommene Häuser, leergefegte Straßen zur Mittagszeit, verrostete Autos mit ausgeschlagenen Fenstern und zerstochenen Reifen auf der Straße und dazu im krassen Gegensatz amerikanische Malls, SUVs und Fastfoodketten. Die Lust diese Stadt zu erkunden war demnach eher gering, aber beeindruckend war es allemal, die Schere zwischen Arm und Reich in einem Entwicklungsland so hautnah zu erleben! 


Also fuhren wir direkt weiter in den Norden nach Antigua, der ehemaligen Hauptstadt Zentralamerikas. Ein entspannter Ort mit bunten Häusern und engen Gässchen und leckeren Süßigkeiten! Weiter gings in das Hochland zum Lago Atitlán
Lago Atitlán
Das ist ein Bergsee umgeben von Vulkanen und wird oft als „einer der schönsten Bergseen der Welt“ beschrieben. Und das zu Recht! Faszinierende Ausblicke, wie für Postkarten oder Filmsettings gemacht.. Dort gingen wir Tandem-Paragliden. Beudeutet, hoch auf einen der Berge und von 500m über eine Kante rennen, bis der Schirm sich über dich erhebt und du in die Lüfte steigst! Mein Guide war total locker und fragte mich, ob ich nicht auf mal fliegen wollen würde.. dann durfte ich selbst lenken über den See und an den Hügeln vorbei! Ein unglaubliches Gefühl so frei wie ein Vogel zu fliegen und jede Bewegung der Luft am Körper zu spüren!
Der bunte Artesaniamarkt

In Panajachel, so heißt der Ort, gab es auch einen großen Artesania(Kunsthandwerk) Markt mit bunten Stoffen, wie man sie aus Guatemala kennt. Und so liefen auch traditionell die Einwohner durch die Straßen, die Männer mit Stroh- oder Lederhut gegen die starke Sonneneinstrahlung und die Frauen so,wie man hier sieht.
Traditionelle Frauenbekleidung

Und ein traditioneller Mann darf auch nicht fehlen!
 Mehrere Schichten bestehend aus Rock, Schürze, Taillengürtel, Oberteil, Schal und alles in kräftigen Farbkombinationen und Mustern, die wild gemixt werden und eigentlich kaum zusammenpassen. Das Ergebnis ist eine farbenfrohe Tracht! Sieht man die Frauen durch die Stadt laufen mit ihren Waren auf dem Kopf platziert, so fühlt man sich wirklich in eine andere Zeit zurückversetzt.. 
Der kleine Hafen..

Außerdem werden viele Lederwaren angeboten- so kam ich zu meiner ersten Ledertasche! Eine kleine braune Wildleder-Umhängetasche mit grünem Jade-Stein, handgefertigt und für umgerechnet 15Euro! 

An der Strandpromenade, aber ebenso in Mexiko und anderen Teilen Guatemalas (besonders in den größeren Städten und Märkten), gab es erschreckend viel Kinderarbeit. Mit schmutzigen Kleidern, vollbehangen von Tüchern oder selbstgemachten Armbändchen versuchen sie den Touristen ihre Ware anzubieten. Schon total geschult auf die Verkaufstechniken der Erwachsenen preisen sie ihre Stoffe an und verhandeln mit Geld, als wäre es das normalste auf der Welt in so einem Alter. 
Ein circa 11jähriges Mädchen am verkaufen..

Passend dazu hier ein Bild, auf dem ich von einem kleinen Mädchen Nüsse kaufte-Mandeln, Macadamia, Cashewnüsse, mit Sesam und Honig überzogen, Erdnüsse usw. Dieses (ungewollte, da ich nicht sah das Laura mich fotografierte) Bild spiegelt traurigerweise genau wieder, wie die Probleme in Entwicklungsländern sind. Der große Weiße aus dem finanziell starken Land, der Lebensmittel oder Handarbeit von Kindern aus dem weniger entwickelten Land kauft- Klischees pur verwirklicht in diesem Bild. Und auch wenn mich all die Kinderarbeit erschreckte, da die Kinder allein durch die Stadt liefen und auch zu vorgerückter Stunde noch ohne elterliche Begleitung und Schutz sind, muss ich sagen, dass in Nicaragua das Bild nicht anders ist. Auch wenn hier auf den Straßen selten Kinder verkaufen, werden sie doch von ihren Müttern zum Markt mitgeschleppt und müssen oftmals den ganzen Tag am Stand ihrer Mutter verbringen, und das schon im zarten Alter von ein paar Monaten. Das bedeutet sie spielen neben Fleischständen auf dem dreckigen Boden und lernen schon gleich, wie man später verkauft.

Nun wieder zu etwas positiverem..die guatemaltekische Währung hat mich begeistert, weil auf dem Schein eine Schulsituation abgebildet ist und hinten an der Tafel das ABC sowie die Vokale aufgeführt sind. Alphabetisierung und Bildung so präsent im Alltag habe ich in Nicaragua noch nie wahrgenommen!

Tuk-Tuks als Transportmittel sind präsent in jeder Stadt Guatemalas, billiger als Taxis und ich munkel mal, oft von Minderjährigen gefahren (viele sahen zumindest so unreif aus, dass es mich stark wundern würde wenn diese schon 18 waren..)

Mexiko

Weiter ging es zur Grenze Mexikos, um in die Stadt San Cristóbal de las Casas zu gelangen. Die kopfsteingeplasterten Straßen erschienen mir wie eine italienische Kleinstadt, es wirkte fast europäisch! Die Stadt liegt auf 2100m Höhe und ist daher weitaus kühler als Nicaragua- 13-22Grad täglich. Trotz der immer noch hohen Temperaturen lief ich mit 2 Jacken, Schal, langer Hose und festen Schuhen durch die Straßen, bibbernd. Nachts schlief ich mit 5 Wolldecken (kein Spaß!) und fror trotzdem. Daher war die heiße Dusche in der Hospedaje Genuss pur, nach knapp 5 Monaten Hitze ist frieren ein tolles Gefühl :) Unvorstellbar wie schnell man sich an das Klima adaptiert hat. 

Rote Früchte auf dem Markt(Brombeeren,Himbeeren,Erdbeeren, Trauben), Mandarinen, Gouda, lauter Cafés mit heißer, selbstgemachter Schokolade, französische Bäckereien – ich war im Esshimmel!
Mhhm- das kommt dabei raus, wenn wir rote Früchte auf dem Markt entdecken: Mal wieder ein richtig leckerer Fruchtsalat



Wirkt fast schon indisch, all die Gewürze!
 Auch viele traditionelle mexikanische Gerichte sind sehr gesund, mit viel Gemüse und wenig Fett(im Gegensatz zu Nicaragua..).
Maissorten
Die verschiedensten Bohnen..
Zwei der Gerichte möchte ich euch vorstellen: „Sope“ ist eine weiche Maistortilla, wie es sie in ganz Zentralamerika gibt, mit gemüllerten Bohnen bestrichten, und darauf kleingeschnittene Tomaten, Kräuter, Fleischstückchen, Pilze, Käse und obendrauf eine Crema- quasi ein Schmand. Das zweite nennt sich „Quesadillos“ und ist ebenfalls eine Maistortilla jedoch aus blauem Mais, gefüllt mit Gouda und Champions oder anderen Zutaten und übereinander geklappt wie eine Calzone. Beides ein Gaumenschmaus! Zum Thema blauer Mais- es gibt viele verschiedene Sorten Mais, rote, gelbe, weiße, blaue, gesprenkelte. Ebenso gibt es in Mexiko 26 verschiedene Sorten Bohnen- in Nicaragua verkaufen sie davon leider nur 3 verschiedene. Diese Artenvielfalt spiegelt sich auch in den Gerichten wieder und ist super lecker!

Selbstgemachte, heiße Schokolade. Da kommen Wintergefühle auf!
Pralinen im selben Café, an denen wir uns leider wortwörtlich "satt sehen" mussten, da sie einfach zu teuer waren für unser Backpacker-Budget ;)


In San Cristóbal kaufte ich meine zweite Tasche, eine große Glattledertasche mit Eingravierungen zum Umhängen fürs Studium- man muss ja schonmal in die Zukunft investieren haha.. (wobei das Wort „investieren“ bei 19Euro einfach nicht ernst zu nehmen ist ;) ) Auch hier wird allgemein viel Lederhandwerk verkauft, so zum Beispiel all diese Schuhe:



"San Cristóbal limpio-sauberes San Cristóbal" DAS gefällt mir doch mal :)

San Cristóbal trennt Müll! Organisch und inorganischen, das ist doch mal was! In Deutschland ist es ja mittlerweile fast in jedem Haushalt normal, Müll zu trennen- in Nicaragua sah ich das noch nie, in Guatemala nun erstmals auf der Straße und in unserer Hospedaje! Wenn das nicht mal ein guter Anfang ist :) 
Und das Straßenbild ist geprägt von VW Käfern, die man hier Cucarachas, also Kakerlake, nennt!
Und hier stehts schwarz auf weiß(..fast): Made in Germany!


Von diesen entspannten Tagen ging es nun also zu meinen ersten Mayatempeln (und leider vorerst auch zu meinen letzten.. dazu gleich mehr.) 
Auf dem Hinweg standen wir lange im Stau, da eine Demonstration von Taxifahrern abgehalten wurde. Somit standen wir mitten drin und all die Männer starrten mich so schamlos an wie ich es noch nie in Mittelamerika erlebt habe! In Masaya wird mir zwar ständig hinterhergepfiffen und die unzivilisiertesten Sprüche entgegen geschleudert, aber stets konnte ich wenigstens weiterlaufen und meine Aggression herunterschlucken oder sie böse anschnauzen, mich in Frieden zu lassen. In diesem Moment war ein Entkommen aber einfach nicht möglich, ich hätte so gerne mich gewehrt gegen all die Blicke, Sprüche und Gesten. Noch nie habe ich meine Hautfarbe so stark zu spüren bekommen anhand der Umgangsweise anderer mit mir, noch nie fühlte ich mich so extrem ausgesetzt als sexuelles Objekt.

Der Tempel der Inschriften
In Chiapas, dem mexikanischen Staat durch den wir reisten, leben die einzigen noch existieren Nachfahren der Mayas, abgeschieden von Städten im Dschungel. Der Stamm hat 700 Anhänger, sie tragen weiße Baumwollkleider und führen die Traditionen ihrer Vorfahren fort. Diese Stämme leben relativ autonom von der Regierung und haben ihre eigenen Oberhäupter, erkämpften sich ihre Unabhängigkeit nach jahrelanger Unterdrückung. Auch in Guatemala stammen 40% der Bevölkerung von den Mayas ab, man kann deren asiatische Züge richtig in ihrem Aussehen erkennen.

Hier ein spannender Artikel zu Chiapas und seiner indigenen Bevölkerung, den Kämpfen der Unabhängigkeit der Maya und das Problem der Missionare und Forscher, für die, die noch etwas mehr wissen wollen! http://www.spiegel.de/reise/aktuell/chiapas-in-mexiko-was-sich-mayas-von-der-zukunft-erhoffen-a-871935.html
Prunkvolle Kirchen aus Gold von den netten Missionaren erbaut um zu beeindrucken und somit die Mayas anzulocken
Ein Leuchtreklame-Jesus

Ein weiterer Artikel auf Englisch quasi direkt von der Quelle: „ How missionaries changed Chiapas“ von den Christian World News. Mal die Sichtweise der rettenden, helfenden, und grundguten Missionaren dargestellt. Wenn man Lust zum Spaßen hat, einfach mal mit viel Humor reinlesen- ich hab mich köstlich amüsiert! Denn die starken Veränderungen werden unter der Hand extrem gut dargestellt. Wie schön, dass diese Missionare die Welt verbessert haben und den armen, dummen Maya-Bauern aus der Region geholfen haben, ihr erbärmliches Leben zu verbessern! DANKE dafür! 
http://www.cbn.com/cbnnews/shows/cwn/2009/June/Misionaries-Bring-Faith-to-Mexico-Tribes/

In Palenque in Süden Mexikos stehen Mayatempel, die ab dem 9.Jhd nach Christus ihre Blütezeit hatten. Die massiven steinernen Gebäude ragen aus dem Tieflanddschungel hervor, die Größenverhältnisse sind unvorstellbar. 

Der Palast
Man nehme das Bild, wo ich unten vor der Treppe zum Palast stehe und überlege sich, wie im 9.Jhd Stein für Stein gelegt wurde um all diese Treppenstufen und anschließen Gänge, Wände  und Decken zu errichten. Zumal erst mal der Dschungel und all die Bäume beseitigt werden mussten um Platz für die immensen Tempel zu gewinnen.
Morgens ist der Tempelplatz nebelbehangen und verleiht dem Ausblick so etwas sehr mystisches, umgeben von Dschungel und Wildnis.

Zum Unterschied der Maya, Azteken und Inkas:
Die Maya entstanden erst sehr spät und ihre Herkunft ist unklar-plötzlich waren sie einfach da und bauten ihre Tempel. 
Die Azteken waren besonders für ihre Geschäftsfähigkeit bekannt: den Sklavenhandel und die Unterdrückung anderer Stämme, Abgaben der Einwohner um den Staat reicher zu machen und die Eroberung weiter Gebiete. Innerhalb der Städte gab es eine strikte Hierarchie, die Aztekenherrscher waren gottgleich und die Reichen lebten im Luxus. Dagegen lebte die unterste und größte Schicht der Bauern, Händler und Sklaven in Armut und ohne Rechte. Gold, Edelsteine und Silber gab es in großen Mengen im Aztekenreich und auch mit Kakao wurde als Währung gehandelt, die Bohnen waren so kostbar, dass nur die Reichsten sie sich leisten konnten!(100 Kakaobohnen= 1 Sklave)

Ein Relief der Feinde in Demutshaltung- der Kopf wurde zur Seite geneigt und die Halsschlagader als verletzlichste Stelle des Menschen offenbart. Das sollte die Stärke der Mayas demonstrieren.
 
Die Inka waren richtige Kommunisten und sehr sozialistisch veranlagt: Es gab keine Währung oder Abgaben, die Einwohner steuerten dem  Gemeinwohl mit Arbeitskraft bei. Die Arbeitszeit teilte sich in 3 Teile auf: Ein Drittel wurde für den Adel oder das Militär gearbeitet, eins für den Sonnenkult und eins für ihre Familie und den eigenen Lebensunterhalt. Man erkennt auch hier wieder die strikte Gesellschaftsordnung! Verrückt ist auch, dass exakte Messungen über Geburts- und Sterberaten, Mais- und Kartoffelernten und die Anzahl der Lamas und Meerschweinchen im Land erstellt wurden – das alles natürlich von Beamten. Wer hätte gedacht, dass schon die Inkas Beamte hatten?!
Ruinen


 Die Maya waren Ackerbauern und siedelten sich um 2000v.Chr. in Guatemala und im südlichen Mexiko an. Sie sind weiterhin bekannt als Astronomen und große Baukünstler, und auf dem Bild des Größenvergleichs sieht man auch aus dem Palast in Palenque einen großen viereckigen Turm herausragen-dieser diente zur Observierung sowie zu Astronomischen Bestimmungen. 
Zum Bau ihrer großen Stadtstaaten benötigten sie enorme Kenntnisse der Mathematik, waren also schon sehr weit entwickelt! Gegenüber von dem Palast liegt der Tempel der Inschriften, dessen Reliefs Hieroglyphen und genaue Kalenderbemessungen aufzeigen. Die Mayas hatten nämlich 2 Kalender- ein Kalenderjahr mit 265 und eins mit 365 Tagen. Mit diesen exakten Messungen konnten sie jedes Datum in der Vergangenheit und der Zukunft bestimmen! In all den Tempeln waren auch spirituelle und religiöse Elemente sichtbar, da diese für die Götter errichtet wurden.
So zum Beispiel das „T“ in dieser Wand, dass das Zeichen des Windgottes ist. Außerdem diente es als Fenster um durch den Palast schauen zu können, mit den Menschen in anderen Teilen des Gebäudes einfacher kommunizieren zu können usw.


Die größte Errungenschaft für mich war jedoch zu entdecken, wie J.K.Rowlings an ihre Harry Potter Inspiration kam: Die Maya hatten ein traditionelles Ballspiel, dass von den Spielregeln exakt wie Quidditsch gespielt wird! Spielregeln: Ein schwerer Kautschukball musste von den Spielern durch steinerne Ringe geschossen werden, die an den Wänden in bis zu sieben Metern Höhe angebracht waren. Hogwarts lässt grüßen!

Leider war die Zeit zum Anschauen in Palenque recht kurz, da Laura total unglücklich in einem der Kellergänge an einer Treppe ausrutschte, die Treppe kopfüber herunterfiel und schließlich mit dem Kopf gegen die Steinwand knallte. Natürlich ausgerechnet auf einen herausstehenden spitzen Stein und sich somit eine 3cm lange, klaffende Platzwunde am Hinterkopf zuzog sowie sich einige Muskeln am Hals anriss. 
So sparten wir uns wenigstens den Buspreis von den Tempeln zurück zur Hospedaje..
Sofort kam das Rote Kreuz, wir wurden zum Krankenhaus gebraucht, Laura genäht und mit Halskrause und zahlreichen Schmerzmitteln nach Hause geschickt. Also galt es, möglichst schnell von Mexiko nach Nicaragua zurück zu kehren, damit sie sich hier im Haus regenerieren kann. Das bedeutete eine Heimfahrt von 4 Tagen, in der wir (teilweise auch nachts) jeweils 8-14stündige Busfahrten hinter uns brachten um dann 5Stunden in Busterminals auf die nächste Verbindung zu warten. Alles in allem eine ermüdende Reise!
Immerhin kann nicht jeder von sich behaupten, DIESE Art von Erfahrung in den Mayatempeln gemacht zu haben! ;)


Auffällig war auch, dass aufgrund des weiter entwickelten Tourismus die Busverbindungen in alle Ecken des Landes weiter ausgebaut sind und somit für Ausländer leichter zugänglich mit Busplänen und sicheren Busverbindungen(von öffentlichen Bussen wird einem stark abgeraten, da das Gepäck oben auf den Bus geschnallt wird, manchmal jedoch geklaut wird oder während der Fahrt herunterfällt und man kann es ja, wenn es über einem auf dem Dach liegt, auch nicht beobachten. Weiterhin gibt es in diesen Bussen viele Raubüberfälle, Taschen werden unbemerkt von unten aufgeschlitzt und so gekonnt alle Wertsachen innerhalb von Sekunden herausgefischt).

Speziell erwähnenswert ist daher noch, dass wir nicht ein einziges Mal ausgeraubt wurden! Aufgrund des vielen Tourismus in den zwei Ländern gibt es eben auch eine höhere Gefahr von Überfällen. ( Ich sage dazu nur soviel, dass in El Salvador zb. In letzter Zeit besonders viele sexuelle Gewalttaten von uniformierten Männern gemeldet wurde. Schön, dass man also selbst Polizisten, Soldaten und Wachmännern misstrauen sollte... Da fühlt man sich doch so richtig sicher! ;) )
Jedoch hatten wir wohl –wenigstens in der Hinsicht- eine rießen Portion Glück als zwei allein reisende Frauen.

Der prägendste Spruch dieser Reise: „Nadie sabe nada, nunca!“ (Keiner hat je eine Ahnung) – wie mir lachend eine Argentinierin über Süd- und Zentralamerika erklärte, und sie wird wohl Recht behalten. Nie kann einem jemand Informationen geben oder weiterhelfen..


Und auch in Nicaragua wurde es nicht langweilig- diese Woche lief eine handgroße, schwarze, dicke, behaarte Tarantel durch unseren Patio. Da mussten wir schnell handeln! Fix mit Anti-Insektenspray benebelt, bis sie nicht mehr richtig laufen konnte und dann mit einem Eisenstab zerschlagen und schnell weggefegt, bevor die Ameisen kommen. Es kostete viel Überwindung, so ein großes Tier zu zerstören, aber eine Tarantel in unserer Dusche oder ähnliches wollte ich dann doch nicht!